
Heute war der wohl bislang vielfältigste Tag?
In dem Warteraum für die Fähren konnten wir die ganze Nacht bleiben – allerdings haben wir beide unsere Luftmatratzen nicht aufgeblasen und dementsprechend geschlafen. Ich habe meinen Stuhl als Unterlage genutzt und damit dann doch halbwegs bequem gelegen. Tief und viel habe ich aber nicht geschlafen. Dadurch konnte ich die ganze Nacht über sehen, wie viel es zu sehen gibt. Es war vielleicht etwas dämmrig, aber man hätte problemlos ohne Licht mit dem Auto fahren können – die ganze Nacht über. Zumindest schien mir das so.


Um 6:20 Uhr ist unser Schnellboot abgefahren, mit dem wir noch nach Stokkvågen fahren wollten, um einem Fjord eine Schnippe zu schlagen. Das hat auch ganz wunderbar geklappt. Auf dem Boot haben wir dann prompt Bernard wieder getroffen, der einen Hafen nach uns eingestiegen ist, um nach Bodø zu fahren – und heute direkt weiter auf die Lofoten. Svenja und ich wollten dann aber doch nicht so weit abkürzen.


Mit wenig Schlaf wollten wir es heute langsam angehen lassen, haben dann aber festgestellt, dass es super läuft. Und mit drei Fähren im weiteren Verlauf hatten wir auch immer ordentlich Pausen auf dem Weg.
Es ging durch die wohl bislang schönsten Landschaften – auch wenn ich das schon oft behauptet habe, bislang hat es immer gestimmt.



Je später es am Tag wurde, desto besser wurde das Wetter. Am Ende ist die Sonne komplett rausgekommen, und die letzten zwei Stunden Fahrt waren traumhaft – durch Fjorde mit Blick auf verschneite Gipfel und Gletscher.


Die Kontraste und dazu ruhige Straßen im Top-Zustand – das war einfach der Hammer.

Und dann sind wir in die aufreißenden Wolken mit der Fähre über die Polarkreisgrenze ins Land des ewigen Tags/Nacht gefahren. Dabei haben wir natürlich wie alle anderen auf der Fähre – 90% Reisende mit Wohnmobilen oder Motorrädern. Das ist so beindruckend und noch mal mehr geworden, es sind aktuell 7 von 10 Autos Wohnmobile mit deutschen oder französischen Nummernschildern. Die Saison hat wohl wirklich angefangen.


Einen Platz zum Schlafen haben wir heute an einem Badestrand mit Blick auf den Sonnenuntergang – der aber nicht kommen wird. Statt richtig unterzugehen, zieht die Sonne aktuell immer weiter Richtung Norden und ist dann für etwa zwei Stunden weg. Hell bleibt es trotzdem. Beim Schreiben hier ist die Landschaft in das goldene Licht der untergehenden Sonne getaucht – und das seit fast 20 Minuten. Es ist absolut malerisch.


Im Meer gebadet habe ich auch schon – wenn auch nur einmal kurz rein, da 9 Grad dann doch noch etwas kalt sind.

Morgen wollen wir bis fast nach Bodø und dann schon bald auf die Lofoten.
Aber für heute ist es genug. Gute Nacht.
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