Heute Nacht habe ich mir die Ohren in der Mitternachtssonne kalt gehalten und mir im endlich mal wolkenklaren Himmel die Sonne auf ihrer Wanderung am Horizont anschauen können.

Gegen 2 Uhr habe ich dann doch die Augen zugemacht. Die Sonne stand immer zwei gute Handbreit über dem Horizont und ist stetig weiter nach Norden gewandert. Das war echt beeindruckend, und ich hoffe, das noch ein paar Mal sehen zu dürfen. Wenn das Wetter mitspielt, wäre das kein Problem.

Entsprechend lang habe ich morgens zum Loskommen gebraucht, aber gegen 12 bin ich dann auf dem Rad gesessen. Habe noch einmal die Toilette mit dem Sichtglasfenster auf den Raketenstartplatz genutzt und bin dann losgeradelt.
Mit Rückenwind bin ich über Andøya geflogen und habe mich mal wieder in einer unwirklichen Welt vorgefunden – das ist einfach so anders als in Deutschland und so wunderschön.

Irgendwann bin ich dann am Raumfahrtzentrum vorbeigekommen. Dort habe ich einen Abstecher ins Besucherzentrum gemacht und mir das Ganze mal angeschaut. Hauptsächlich geht es hier in Andøya um die Beobachtung der Nordlichter, und erst seit kurzem sollen hier auch größere Raketen mit Satelliten für stationäre Orbits starten. Gerne würde ich die Nordlichter sehen, aber die Mitternachtssonne ist auch super toll.

Auf die Fähre nach Senja musste ich dann eine Stunde warten und habe ganz frech im Ticketcontainer für Whale-Watching-Touren gefragt, ob ich im Warmen und Regengeschützten sitzen darf, um auf die Fähre zu warten, da es keinen Warteraum gab. Das durfte ich, und ich habe mich dann auch mit den beiden da unterhalten – einer Meeresbiologin aus Polen und einem aus Holland. Wie irgendwie viele, die hier arbeiten, sind es Europäerinnen und gefühlt wenig Norwegerinnen.

Die Fähre ist dann 1,5 Stunden gefahren – heute mal durch eine etwas aufgeraute See, aber leider ohne Wale, die wir gesehen hätten. Zumindest habe ich keine gesehen.
Zum Schlafen bin ich noch 5 Kilometer gefahren und habe hier an einem Angelsee eine kleine Hütte gefunden. Der Weg dahin war mühsam, aber nicht so schlimm wie der vor ein paar Tagen zu dem anderen Shelter.

Hier werde ich heute mal den Schlaf von letzter Nacht nachholen.


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