Heute Morgen ging beim Aufwachen leider kein Wind, was bedeutete, dass mich direkt die Mücken umschwärmt haben. Ich bin mittlerweile schon dazu übergegangen, beim Essen nicht mehr zu sitzen, sondern rumzulaufen, da sie dann nicht ganz so nervig sind. Sie sind zwar echt viele und nervig, aber nicht wirklich schlimm. Trotzdem will ich mir bald ein Netz besorgen, damit ich auch mal draußen sitzen kann – dazu später mehr.

Die Tour hat mich heute die 92 runtergeführt. Es ging vorbei an Seen, Mischwäldern aus Birken und Kiefern und immer wieder an Mooren entlang – also genau das, was mir schon von vielen Radlern über Finnland erzählt wurde. Es war auch echt schön, zumindest die ersten drei Stunden. Danach wurde es etwas eintönig. Ich schätze mal, morgen wird es sich genauso anfühlen.
Was ich dabei noch vergessen habe, ist dass die Straße immer leicht herauf oder herunter geht. Das ist auf Dauer auch echt zehrend.

Für etwas Abwechslung haben aber Rentiere, Vögel und sogar ein kleiner Elch gesorgt. Den habe ich kurz gesehen, bevor er sich direkt wieder ins Unterholz verzogen hat.

Die Schlafplatzsuche hat sich heute etwas schwierig gestaltet. Hier ist zwar nichts außer Natur und eigentlich mehr als genügend Platz, aber der Boden ist überall stark bewachsen, sodass sich wenig geeignete Flächen fürs Zelt finden. Am Inari-See hatte ich einen Platz gefunden, aber dort stand ein „No Camping“-Schild. Also bin ich noch etwas weiter gefahren und habe an einem kleineren See einen schönen Platz gefunden. Den teile ich mir wieder mit einem Wohnmobil.
Als mein Zelt stand, habe ich erstmal eine Stunde drinnen gesessen und gar nichts gemacht. Dabei hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, es würde regnen. Das lag daran, dass hier unzählige kleine Insekten herumschwirren und zwischen den beiden Zeltwänden herumprallen. Das hört sich fast an wie prasselnder Regen.

Später habe ich dann bei Sonnenschein im See gebadet. Danach habe ich mich so viel besser gefühlt. Jetzt bin ich satt, zufrieden und bereit fürs Bett.
Beim Kochen habe ich heute probiert, im Zelt zu kochen. Das hat sich ziemlich schnell in eine Sauna verwandelt, weshalb ich dann doch ins Vorzelt ausgewichen bin. Das hat sich schon oft bewährt. Damit ich aber in den kommenden Tagen auch draußen kochen oder sitzen kann, ohne komplett als Mückenfutter zu enden, will ich mir unbedingt ein Mückennetz besorgen. Das hänge ich dann einfach in einen Baum und kann mir so eine mückenfreie Zone schaffen, in der ich die Natur genießen kann – ohne zu viel Natur um mich herum.

Bis dahin reicht aber erstmal das Zelt.
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