Ganz entspannt sind wir heute Morgen aufgewacht – aber dann ging es plötzlich sehr schnell. Britta und Thomas erzählten uns, dass die Fähre auf die nächste Insel, Saaremaa, entweder um 11 Uhr oder erst wieder um 18:30 Uhr fährt. Es war gerade kurz nach 8 Uhr.
Zur Fähre waren es 44 Kilometer. Wahrscheinlich flach, aber in 2,5 Stunden doch eine ordentliche Strecke. Wir waren uns unsicher, ob wir das schaffen würden – das hieße nämlich ein Schnitt von mindestens 20 km/h, und in den letzten Wochen waren wir eher deutlich gemütlicher unterwegs. Aber wir wollten es probieren. Also haben wir zügig eingepackt und sind um Viertel vor 9 losgekommen.

Allerdings ohne Frühstück – das mussten wir uns entweder unterwegs besorgen oder auf der Fähre. Nach 10 Kilometern kam der erste Laden, allerdings nicht direkt an der Strecke, also sind wir weitergefahren, immer noch mit einem flotten Tempo von 24 km/h. Weitere 10 Kilometer später kam ein zweiter Laden, bei dem ich dann angehalten und ein bisschen Gebäck geholt habe. Davon habe ich direkt etwas gegessen – ein richtiges kleines Frühstück im Sattel. Danach habe ich versucht, Mama wieder einzuholen, was sich schwerer herausstellte als gedacht. Erst nach 15 Kilometern war ich wieder bei ihr und konnte ihr auch etwas von meinem Gebäck anbieten.



Um kurz vor 11 kamen wir an der Fähre an – und haben es tatsächlich pünktlich drauf geschafft. Von Britta und Thomas war zunächst keine Spur. Ich hatte mir gerade einen Kaffee geholt und es mir gemütlich gemacht, als die beiden die Treppe hochkamen. Sie waren einen leicht anderen Weg gefahren, was ihnen noch einen 2-Kilometer-Umweg eingebracht hatte, und hatten es damit gerade so auf die Fähre geschafft.


Auf Saaremaa sind wir dann noch ein Stück zusammen mit den beiden gefahren, mussten aber zuerst richtig einkaufen. Das erledigten wir gleich im ersten Laden. Danach überlegten Mama und ich, wie weit wir heute noch fahren wollten. Die ersten 44 Kilometer hatten schon Kraft gekostet, also entschieden wir uns für einen näher gelegenen RMK-Platz, etwa 20 Kilometer hinter dem Fährhafen – genau den, den auch Britta und Thomas ansteuern wollten.
Auf halbem Weg dorthin lag noch ein Yachthafen mit einem kleinen Restaurant. Dort gönnten wir uns Mittagessen: Kartoffelbrei mit Buletten, richtig lecker. Das Beste aber war der Grill – der stand einfach in einem kleinen Boot. Eine großartige Idee.



Frisch gestärkt fuhren wir die letzten Kilometer bis zum Platz. Der liegt direkt hinter einer Düne am Meer. Jetzt sitze ich hier, schaue in die untergehende Sonne und lasse den Tag ausklingen. Die Bilder dazu muss ich aber wohl morgen nachreichen.


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