Heute kam endlich der Sommer im Norden an. Ich fahre zwar jetzt in den Süden, aber gleichzeitig ist auch eine Hitzewelle aus dem Süden hier angekommen. In den nächsten Tagen soll es bis zu 25 Grad warm werden.

Aber erstmal von vorne: Ich habe heute ganz wunderbare zehn Stunden oder so geschlafen und bin dann zu einer leichten Brise aufgewacht, die die Mücken vertrieben hat und mir einen richtig nicen Morgen beschert hat. Leider hat der Wind mir beim Radeln dann wieder ins Gesicht geblasen, was etwas genervt hat, aber das war trotzdem vollkommen okay. Bei 18 Grad und Sonnenschein fährt es sich einfach wunderbar – alles fühlt sich direkt viel besser an.

In Inari bin ich ins Sami-Museum gegangen und habe mir dort die Ausstellung angeschaut. Die hat mir echt gut gefallen. Es war eine schöne Mischung aus Geschichte und Kultur der Sami, sowie einem kleinen naturkundlichen Teil über die Flora und Fauna Lapplands. Danach habe ich mich noch ein bisschen hingesetzt und am neuen Vlog geschnitten. Leider bin ich noch nicht ganz fertig geworden. Ich wollte den Schnitt dann abends am Zeltplatz beenden, aber da kam mir ein anderer Bikepacker in die Quere – und so habe ich den Abend lieber mit Quatschen verbracht.

Vorher bin ich noch einkaufen gegangen – direkt für drei ganze Tage, weil der nächste Laden erst in 180 Kilometern kommt. Entsprechend habe ich natürlich viel zu viel gekauft. Am Laden habe ich dann Raph aus Frankreich getroffen. Er fährt gerade die gleiche Route wie ich. Wir haben uns kurz über unsere Touren unterhalten und festgestellt, dass wir uns schon auf den Lofoten fast getroffen hätten – da war er nur drei Tage vor oder hinter mir unterwegs. Jetzt haben wir beschlossen, den Abend zusammen zu verbringen.

Er hatte sich schon die Shelter in der Nähe angeschaut und einen richtig schönen ausgesucht, ungefähr drei Kilometer von Inari entfernt, direkt am Fluss. Um dorthin zu kommen, mussten wir erstmal über eine Hängebrücke laufen. Der Platz dort war wirklich der Hammer: Der Fluss ist beeindruckend, es gibt eine kleine Hütte mit Brennholzlager und Toilette – und sogar Steckdosen. WTF? Es fehlt nur noch eine Sauna.

Leider ist der Wald dort so dicht, dass es schwierig ist, ein Zelt aufzustellen. Ich habe mich schließlich entschieden, einfach direkt am Weg zu zelten. Raph ist nochmal losgefahren, um sich einen etwas ruhigeren Platz zu suchen, weil hier schon viele Leute vorbeikommen. Vorher haben wir aber noch zusammen zu Abend gegessen, viel geredet und gelacht. Das war echt schön, ich denke, wir werden uns unterwegs nochmal wiedersehen.

Jetzt liege ich im Zelt und schlafe gleich mit dem Rauschen des Flusses ein.


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