Heute war ein wunderbarer Tag. Der Morgen begann mit einem leichten Regenschauer, aber der war schnell vorbei und machte Platz für den entspannten Teil des Tages.
Gegen 12:30 Uhr sind Raph und ich losgefahren. Er war etwas früher gestartet, musste aber wegen seiner gebrochenen Speiche vorsichtig fahren, deshalb habe ich ihn schnell wieder eingeholt. So sind wir gemeinsam im Sonnenschein geradelt. Der Weg war wellig, es ging ständig auf und ab. Für Raph war das flach – in seiner Region in Frankreich sieht es genauso aus. Ich würde es eher als „wellig“ bezeichnen, denn flach ist für mich einfach flach.
Das Wetter war fantastisch: kein Wind, angenehmer Fahrtwind und Sonne pur. Mal fuhren wir zusammen, mal jeder für sich, und haben die Tour sehr genossen. Es ging durch Wälder und Sümpfe – ich glaube, es sind Sümpfe. Dort wachsen vereinzelte Birken, die in weiten Wiesen voller weiß blühendem Gras stehen. Das sieht einfach malerisch aus, wie gemalt.

An einer Stelle haben wir plötzlich einen Elch gesehen, der mitten in einer solchen Wiese stand. Er war gute 600 Meter entfernt. Ich habe ihn durch mein Teleobjektiv beobachtet, Raph durch sein Fernglas. Das war richtig besonders.

Nach ungefähr 60 Kilometern kamen wir an eine Tankstelle im Nirgendwo. Dort haben wir etwas getrunken und den kühlen Innenraum ohne summende Insekten genossen. Meine Freunde, die Pferdebremsen, waren heute wieder besonders nervig und haben mich die ganze Tour begleitet. So sehr ich mich auch bemühe, sie zu ignorieren, sie zehren einfach an den Nerven. Zum Glück stechen sie kaum, solange ich nicht zu lange stehen bleibe – sie sind einfach nur extrem aufdringlich.


Mit einem Eis gestärkt ging es weiter – und was für ein Abschnitt das war! Der Asphalt hörte auf und es begann ein Schotterweg, aber einer der richtig guten Sorte: fester Boden, planiert, kaum Schlaglöcher, einfach perfekt zu fahren. So sind wir die letzten 25 Kilometer bis zu unserem geplanten Schlafplatz am nächsten Fluss gefahren. Es waren 25 traumhaft schöne Kilometer – fast keine Autos, malerische Wälder, goldenes Abendlicht und ein super angenehmer Weg.



Der Platz für die Nacht hat sich ebenfalls als wunderschön herausgestellt. Leider finden das auch die Mücken. Deshalb sitzen wir beide jetzt in unseren Zelten, jeder für sich, und genießen den Abend geschützt vor der summenden Meute.


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