Auch wenn sich die Sonne letzte Nacht nicht die ganze Zeit gezeigt hat, war sie doch meistens da – und es war wunderschön. Der Platz war einfach perfekt, kaum Insekten unterwegs, und ich konnte mit offenem Zelt schlafen. Das war echt toll.

Um 10 Uhr bin ich aufgestanden, habe mich gemütlich gerichtet und bin dann den Wanderweg wieder runtergefahren. Das war genauso anstrengend wie spaßig.

Danach ging es flach weiter – und wie toll das war! Durch Wälder auf leicht hügeligen Straßen bin ich einfach so vor mich hingedüst. Nach 40 Kilometern habe ich die erste größere Pause gemacht. An einem Einkaufszentrum gab’s erst mal ein Eis – bei den Temperaturen einfach das Beste. Ich konnte auch meine Akkus und Powerbanks ein bisschen laden und bin dann mit neuer Energie weitergefahren.

Von dort aus bin ich dem Fluss immer weiter gefolgt, bis er schließlich in den Grenzfluss zwischen Schweden und Finnland gemündet ist. Das war wieder so 40 Kilometer später, und da habe ich dann beschlossen, einfach nach Schweden rüberzufahren. Dort sollte in weiteren 40 Kilometern ein Shelter sein, in dem ich übernachten könnte.

Nach einer ausgiebigen Pause habe ich die letzten 40 Kilometer in Angriff genommen und bin sie regelrecht runtergedüst. Im wunderschönen Abendlicht bin ich über leere Straßen gefahren und war gefühlt super schnell da. Ich glaube, heute war mit 128 Kilometern die bisher längste Etappe meiner Tour. Aber mal wieder gilt: Rückenwind und kaum Höhenmeter machen alles deutlich einfacher.

Der Shelter hier ist schon etwas älter, aber er ist völlig okay. Es gibt sogar Steckdosen, aber die sind leider nicht angeschlossen. :/

Immer wieder, wenn ich auf mein Handy geschaut habe, war ich total verwirrt. Mal war es 22 Uhr, dann wieder 23 Uhr, dann wieder zurück… und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich verstanden habe: Der Fluss ist gleichzeitig die Grenze der Zeitzone. Finnland ist eine Stunde früher dran als Schweden und der Rest von Westeuropa.

Im Fluss habe ich mir dann noch den Dreck des Tages abgewaschen, und jetzt geht’s happy ins Bett. In den wohlverdienten Schlaf – und morgen schaue ich mal, was der Tag so bringt.


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