Heute haben wir schon morgens gesehen, dass es ein windiger Tag wird – und er uns auch teilweise von vorne begrüßen wird.Die Bäume haben im Wind gerauscht, das war wirklich schön anzuschauen, wenn auch weniger mit der Vorfreude auf Gegenwind.

Dieser hat sich dann aber als gar nicht so schlimm entpuppt, da er mehr von der Seite als von vorne kam. So sind wir dann nach Kuopio geradelt. Die Stadt war wieder mal anders, als wir erwartet hatten: viele mehrstöckige Häuser und relativ dicht bebaut. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie unterschiedlich Ost- und Westfinnland sind.

Oulu war so offen und einladend, Kuopio wirkte viel praktischer. Es hat fast was von ost- und westdeutschen Städten. Auch Finnland war lange geteilt – der Osten war von Russland beherrscht und der Westen von Schweden. Nach dem ersten Weltkrieg, 1917, war Finnland dann komplett unabhängig, aber die Unterschiede existieren noch immer.
Christo hat uns gestern erzählt, dass die Gesundheit der Menschen im Osten immer noch schlechter ist als im Westen. Auch die Städte und Dörfer sind sehr unterschiedlich – im Osten ist viel mehr aus Stein, während im Westen vieles in dem klassischen Holzstil gebaut ist.
Dieser Eindruck mag auch täuschen, aber es fühlt sich definitiv so an.

Im Hafen von Kuopio haben wir ausgiebig zu Mittag gegessen, ich habe, als es angefangen hat leicht zu nieseln, noch ein Bad genommen – um nicht nass zu werden. Dann sind wir frisch gestärkt weitergefahren. Nach ein paar Kilometern haben wir unsere Wegplanung nach einem Gespräch mit einem anderen Radfahrer aus dem Ort über den Haufen geworfen und uns für die direktere Route entschieden.
Das hat sich auch als echt schön und wellig gezeigt – das wäre aber wohl bei der anderen Route nicht anders gewesen.

Nach 50 Kilometern waren wir beide ziemlich platt und haben schon darüber gesprochen, ob wir uns jetzt schon einen Platz für die Nacht suchen wollen. Sind dann aber in den Rückenwind abgebogen und konnten problemlos noch 30 Kilometer anhängen.
Jetzt sind wir bei Suonenjoki an einem Fluss an einem Shelter. Es ist hier mal wieder mega schön – einzig die Geräusche der großen Straße stören die Idylle ein bisschen.
Was aber okay ist, da die Mücken sich zurückhalten und es einfach ein schöner Platz ist.




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