Heute war ein Tag voller Highlights – sowohl was die Eindrücke betrifft als auch die Höhenmeter. So viele wie heute habe ich auf dieser Reise noch nicht gesammelt: 1.280 Höhenmeter auf 100 Kilometern. Und die Aussicht nach manchen Anstiegen war einfach unglaublich – aber dazu später.

Wir sind heute relativ spät aufgestanden und haben den Tag ganz entspannt begonnen. Da ich mich immer noch mit meinem Kocher streite, war der Porridge heute nicht ganz warm, aber immerhin lecker. Auch das Abendessen hat nur bedingt funktioniert – der Kocher hat zwar gebrannt, aber nicht so, wie er sollte. Langsam glaube ich, ich verstehe, wie er funktioniert – aber morgen will ich im Sportgeschäft endlich das richtige Benzin besorgen. Das nervt nämlich inzwischen wirklich.

Los ging’s dann erstmal ganz flach und super entspannt – mit Blick aufs Meer. Irgendwann haben wir sogar wieder das Hurtigruten-Schiff gesehen, das uns zum Abschied freundlich gehupt hat. Das ist heute häufiger passiert: Ein LKW hat uns ein Stück begleitet – ich habe mich für sein entspanntes Fahren bedankt, und er hat zurückgehupt. Ein Motorradfahrer hat bei einem Anstieg ein Fahrrad simuliert – da musste ich echt lachen. Außerdem wurde uns aus Autos und von Wohnmobilen oft zugewunken.

Der erste Anstieg hatte es gleich ordentlich in sich, war aber zum Glück nicht ganz so lang wie erwartet – denn er endete in einem drei Kilometer langen Tunnel, der sich deutlich länger angefühlt hat. Danach hat sich auch die Wolkendecke verzogen, und die Sonne kam endlich raus. Da kam auch schon die erste richtig schöne Stelle heute, es war eine Brücke über einen Wasserfall, der gerade erst begann – das war richtig cool.

Heute bin ich zum ersten Mal seit Langem wieder in kurzer Hose und kurzem Trikot gefahren – so warm war es! Leider soll es morgen schon wieder abkühlen. Aber da geht’s ja mit dem Boot auf die Lofoten – mal sehen, ob die den heutigen Tag toppen können.

Dann ging’s weiter durch ständig wechselnde, aber immer wieder wunderschöne Landschaft.

Highlight Nummer 1: Zwei Elche direkt am Straßenrand – richtig nah! Leider waren sie zu schnell wieder weg für ein Foto.

Highlight Nummer 2 folgte nach dem längsten Anstieg des Tages. Oben angekommen – durstig, aber zufrieden – fuhren wir um eine Kurve und blickten plötzlich ins bislang schönste Fjord unserer Reise. Die Straße schlängelte sich durch den Wald an der rechten Talflanke hinunter, unten begann ein See, der sich später ins Fjord öffnete. Eingefasst von Bergen – im Hintergrund zwei schneebedeckte Bergketten. Der Anblick: unfassbar.

Dieses Fjord – wahrscheinlich ein südlicher Ausläufer des Saltfjorden, mit dem Valnesfjellet im Hintergrund – war einfach nur traumhaft.

Später machten wir an einem Rastplatz eine kurze Pause und folgten einem kleinen Wanderweg, der nochmal einen anderen (auch sehr schönen) Blick ins Fjord bot – auch wenn er das erste Panorama nicht toppen konnte.

Wir hatten uns fast schon damit abgefunden, dass das heute der schönste Tag war – da kam Highlight Nummer 3: Svenja fuhr vorneweg, hielt plötzlich an und zeigte in den Wald – dort standen einfach vier Elche. Einer davon hat uns eine ganze Weile angeschaut, und so konnte ich dieses Foto machen:

Die letzten 20 Kilometer vergingen dann wie im Flug, und wir fanden unseren ausgesuchten Schlafplatz auf Anhieb. Heute machen wir es uns in einem Shelter gemütlich. Ich teste heute mal die Mückenlage – heißt: Ich schlafe ohne Zelt, nur mit Mückennetz für den Kopf. Mal sehen, wie gut das funktioniert.


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