Heute ging es endlich wieder weiter. Natürlich hätte ich auch schon früher aufbrechen können, aber so, wie es jetzt war, hat es sich genau richtig angefühlt.
Den Vormittag habe ich mit Aufräumen und Zusammenpacken verbracht – das hat mich gut beschäftigt. Ich bin aber zufrieden mit dem Ergebnis, und das Rad ist sogar etwas leichter, weil Chantalle ein paar Sachen mit nach Deutschland genommen hat. So bin ich voller Tatendrang nach Tromsø reingefahren, wo ich mich mit Chloe getroffen habe, um ins Polarmuseum zu gehen.

Das war echt nice: eine richtig schöne Ausstellung mit vielen Figuren und ausgestopften Tieren. Hauptsächlich ging es um die Jagd auf verschiedenste Tiere – was aber wenig überrascht, denn laut Ausstellung wurde auf Inseln wie Spitzbergen über Jahrhunderte hinweg kaum etwas anderes gemacht. Ohne Jagd hätten die Menschen da wohl nicht überleben können. Spannend war’s trotzdem. Einziger Nachteil: Wir haben uns genau den Zeitpunkt ausgesucht, als drei riesige Kreuzfahrtschiffe in Tromsø angelegt hatten – das Hurtigrutenschiff war sogar das kleinste davon…



Nach dem Museumsbesuch haben sich unsere Wege getrennt, und ich habe mir einen Kaffee geholt, um das Video fertig zu schneiden. Das habe ich dann in der Lobby von dem Hotel gemacht, in dem Chantalle arbeitet. Ich habe dort ihren Schlüssel abgegeben und gefragt, ob ich mich hinsetzen darf – durfte ich. Das Video habe ich dort auch fertig gemacht.
Ich bin ganz zufrieden damit, und es hat echt Spaß gemacht.

Losgefahren bin ich dann erst gegen 17 Uhr – aber das passt mir gerade gut. Ich will meinen Rhythmus eh nach hinten schieben, um mehr in die „Nacht“ reinzufahren. Das Licht wird mit den Stunden einfach immer schöner, und die Straßen leeren sich, was hier an der vielbefahrenen E6 echt hilfreich ist.

Je länger ich unterwegs war, desto mehr haben sich die Wolken verzogen – auch wenn das nichts gegen die Kälte geholfen hat. Es hatte wieder nur gute 10 Grad, und nach den warmen Tagen musste ich mich erst wieder daran gewöhnen.


Landschaftlich war es eine wunderschöne Etappe – zumindest nach den ersten 20 Kilometern, die ich brauchte, um aus Tromsø und den umliegenden Dörfern rauszukommen.

Jetzt habe ich mein Lager kurz vor der zweiten Fähre aufgeschlagen, weil die erst morgen früh wieder fährt. Das ist der einzige Nachteil am späten Fahren – aber einer, mit dem ich gut leben kann.
Ich freue mich jetzt auf eine weitere Nacht im Zelt.
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